Seit prähistorischen Zeiten spielen Perlen eine wichtige Rolle im Leben der Menschen im Golf; es wurden viele in neolithischen Stätten in den VAE entdeckt. Al Jazeera Al Hamra ist das einzige verbliebene historische Dorf in der gesamten Golfregion in dem Perlen gezüchtet werden; die übrigen wurden seit Beginn der Ölförderung zerstört. Al Jazeera Al Hamra bedeutet aus dem Arabischen übersetzt „Rote Insel“.

Al Jazeera Al Hamra weist alle traditionellen Elemente auf, die man in einem solchen Viertel erwartet, darunter ein Fort mit Wachtürmen, eine Moschee, einen Souq und Häuser in den verschiedensten Bauarten der dortigen Kultur. Dies ergibt eine Mischung aus verschiedenen Wohnstilen, von kleinen, einfachen Häusern über Hofhäuser und zweistöckige Gebäude bis hin zu großen Hofresidenzen, die den wohlhabenden Perlenhändlern gehörten. Die Gebäude wurden in traditioneller Weise aus lokalen Materialien wie Korallenblöcken und versteinertem Strandgestein, Balken von Mangrovenbäumen, Dattelpalmenstämmen, Dächern, Matten und Seilen sowie Schichten von Muscheln zur Entwässerung gebaut.

 

Um die Jahrhundertwende und Hochzeit bestand das Dorf aus etwa 500 Häusern und wurde vom Stamm der Zaab bewohnt.

Zuvor war das Perlentauchen ein gefährliches Unterfangen, geprägt von Rivalität und Piraterie. Erst 1820 erfolgten Regelungen und die Einführung von Grenzen in den einzelnen Gebieten.

 

Al Jazeera Al Hamra, eine Gezeiteninsel, war früher zweigeteilt: das kleinere nördliche Viertel Umm Awaimir und das südliche Viertel Manakh. Der Stamm der Zaab unterhielt eine Flotte von 25 Perlenfischerbooten und hielt bis zum Zusammenbruch der Perlenfischerei in den 1920er Jahren etwa 500 Schafe und 150 Rinder, was zu dieser Zeit einen relativ behaglichen Wohlstand bedeutete.

Doch nicht nur historisch, sondern auch architektonisch hat das Dorf einiges zu bieten: Archäologen haben erst vor Kurzem die alten Moschee von Al Jazeera Al Hamra mit 20 Kuppeln entdeckt, die auf einer britischen Karte aus dem Jahr 1820 abgebildet ist. Damals verbanden enge Gassen die Häuser mit dem Souq und der Dorfmoschee. Die Architekten des 19. und 20.Jahrhunderts schmückten zum Beispiel alle Torbögen mit aufwendig ziselierten Mustern und Ornamenten. Auch die meisten Fenster in diesem Dorf sind noch ganz traditionell und aufwändig geschnitzt. Die Residenz mit dem Windturm ist ein Musterbeispiel dieses Stils. Die Funktionsweise der Belüftung nennt man Barjeel, es handelt sich um ein passives Belüftungs- und Kühlsystem. Das Dorf Al Jazeera Al Hamra steht auf der Warteliste des UNESCO-Weltkulturerbes; es repräsentiert Jahrtausende der alten klassischen Architektur, des sozialen Gefüges und der Stadtplanung im Nahen Osten.

 

Ab 1968, seiit der Entdeckung des Erdöls verließen viele Bewohner das Dorf Al Jazeera Al Hamra.

Das Freilichtmuseum ist unbewacht, Besucher sollten sich vorsichtig bewegen. Viele der Gebäude sind eine Ruine oder in einem baufälligen Zustand. Die Besucher werden gebeten, nicht auf die Gebäude zu klettern oder sie zu betreten, da sie möglicherweise instabil sind. Es ist verboten, etwas aus der geschützten Stätte zu entfernen, und aus Sicherheitsgründen wird empfohlen, das Museum nur bei Tageslicht zu besuchen.

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